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„Ich hab doch nichts zu verbergen“ – Warum der Protest gegen die Online-Massenüberwachung schwach bleibt

Mit der Frage, warum die Reaktionen auf die Snowden-Enthüllungen im Vergleich zu beispielsweise den Zensus-Protesten der 80er so gering ausfallen, beschäftigt sich Johannes Nau im Rahmen seiner Masterarbeit.

Die Hauptgründe sind nicht sonderlich überraschend: mangelndes Interesse der Bevölkerung („Wir haben wichtigere Probleme“), die Gewöhnung an das kommerzielle Abgreifen von Daten (Google, Facebook, etc.), ein Ohnmachtsgefühl angesichts des Ausmaßes der Überwachung, die Schwierigkeit einen klaren Gegner zu definieren, an den konkrete politische Forderungen gestellt werden könnten sowie die Unsichtbarkeit und schwere Fassbarkeit digitaler Überwachung.

Für zukünftige Proteste, empfiehlt Johannes Nau, sich nicht auf ausländische Geheimdienste oder Regierungen zu konzentrieren, sondern direkte Verbindungen von Geheimdienstpraktiken mit aktuellen und vergangenen deutschen Regierungen aufzeigen, da nur auf diese direkter Einfluss ausgeübt werden kann.

Darüber hinaus muss ein gemeinsames Bewusstsein von Überwachung und dem Aufzeigen der Möglichkeit, dass jeder potenzielles Opfer sein könnte, geschaffen werden.

Wir nehmen das als gute Vorsätze für das neue Jahr mit- es gibt noch viel zu tun!

https://netzpolitik.org/2014/warum-protestieren-ich-habe-nichts-zu-verbergen/

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